STADTMUSEUM WIL
Bruderschaften in Wil Auch die Handwerker im alten Wil suchten durch einen Verband ihre Interessen besser zu wahren und durch besondere Satzungen der Gemeinschaft die Berufsgenossen einander vertrauter zu machen. Da aber Einungen mit politischem Einschlage vom Landesherrn verboten waren, bildeten Bruderschaften den Ersatz der Zünfte. Deshalb nahmen die religiösen Bestimmungen nebst den Vorschriften für das eigentliche Handwerk mehrere Artikel der jeweiligen Ordnungen in Anspruch. Da die einzelnen Handwerke in der kleinen Stadt nur in geringer Anzahl vertreten waren, fanden sich die Meister ähnlicher Beschäftigung in einer und derselben Zunft zusammen. Erst im 18. Jahrhundert wurde der Name “Zunft” in Wil geläufig. Die Bruderschaft St. Crispinus und Crispianus vereinigte die Gerber, Schuhmacher und Metzger; Bäcker und Müller bildeten die Bruderschaft St. Sebastiani und St. Agatha'; St. Severin und Severinus waren die Schutzpatrone der Weber und Schneider. Gold-, Silber- und Hufschmiede, Uhren- und Büchsenmacher, Schlosser, Schreiner, Drechsler, Zinngiesser, Glaser, Maurer, Hafner, Küfer und Zimmerleute, kurz, alle jene Handwerker, welche im Feuer arbeiteten oder den Hammer führten, waren der St. Elogizunft  zugeteilt.
Zunftbuch Bäcker und Müller, 1765 Zunftlade der Bäcker und Müller